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Technischer Schnee

Gut zu wissen

Ohne technische Beschneiung wäre heute vielerorts kein durchgängiger Skibetrieb mehr möglich und wird deshalb immer mehr eingesetzt. Ziel ist es die Beschneiungstechnik zu optimieren, um weniger Energie und Wasser zu benötigen. Natürlicher Neuschnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen anlagern und dort gefrieren und wachsen. Im Gegensatz werden zur Herstellung von technischem Schnee winzige Wassertropfen in die kalte Luft gesprüht. Die Wassertropfen gefrieren direkt von aussen nach innen und treffen als kleine Eiskugeln auf dem Boden auf. Dadurch ist technischer Schnee dichter und härter als natürlicher Neuschnee und eignet sich bestens für Schneesportpisten, welche sehr kompakt präpariert werden müssen, um der Beanspruchung durch den Wintersport gerecht zu werden.


Heute werden primär Beschneiungsanlagen mit Düsentechnik eingesetzt, dabei wird Wasser durch Düsen in die Luft gespritzt und bildet Wassertropfen. Gleichzeitig sprüht man durch kleinere Düsen ein Druckluft-Wasser-Gemisch. Diese mikroskopisch kleinen Tröpfchen gefrieren sofort zu Eiskörnchen. Die Eiskörnchen dienen dann als Gefrierkeime für die grösseren Wassertropfen. Dank der Keimbildung ist es möglich, Schnee bis zu einer Temperatur von knapp unter 0° C zu produzieren (üblicherweise würde das Wasser erst unter -7° C gefrieren). In Zusammenarbeit mit Industriepartnern und der Fachhochschule Nordwestschweiz wurde der gesamte Gefrierprozess der Beschneiung optimiert und das Resultat war ein Schneilanzenkopf, der bei der Schneeerzeugung bis zu 80% weniger Energie verbraucht. Fliesst das Wasser aus einem höher gelegenen Speichersee (zum Beispiel auf der Parsenn bei der Totalp) zur Schneilanze herunter, fällt der Kompressor für die Drucklufterzeugung weg. Die durch den Höhenunterschied gewonnene potentielle Energie reicht dafür aus, um den gesamten Stromverbrauch, aber auch die Infrastruktur für die Druckluft, einzusparen.

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