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Der Davoser See

Gut zu wissen

Entstanden ist der See durch einen Bergsturz von der Totalp im Parsenngebiet, der die bis dahin in Richtung Prättigau abgeflossenen Gewässer des heutigen oberen Landwasser-Gebietes staute. Das Wasser überströmte und zerschnitt jedoch nicht wie etwa bei der Ruinaulta anschliessend die Bergsturzmasse, sondern konnte auf der wenig niedrigeren entgegengesetzten Seite des Tales abfliessen und frisst sich seither weiter in die Felsen der Zügenschlucht. Der Davosersee ist der Rest dieses Sees, der einmal das gesamte gefällearme heutige Hochtal umfasste und später im Wesentlichen durch die Geschiebefracht von Flüelabach und Dischmabach zugeschüttet wurde. Andererseits erhöhte der wachsende Schwemmfächer des Flüelabaches allmählich die Höhenlage des Seeabflusses zum Landwasser hin, was der laufenden Verringerung der Seefläche durch Sedimentation entgegenwirkte. Der Davosersee erhält sein Wasser nicht nur aus den zuströmenden Bächen wie dem Totalpbach, sondern auch über Grundwasserzutritte aus dem Schwemmfächer des Flüelabaches. Durch wasserbauliche Massnahmen für die Energiegewinnung ist diese Situation heute stark verändert.

Der See im Winter mit schwindendem Wasser für das Kraftwerk

Von alters her trug der See zur Regulierung des Abflusses bei, was in den abflussarmen Wintermonaten wichtig sein konnte. Bis in die 1920er Jahre hinein wurde der Davosersee ganzjährig touristisch und wirtschaftlich genutzt. Im Winter wurde er mit Pferdeschlitten befahren und auch lange zur Gewinnung von Eis genutzt, das im Winter mit der Eisenbahn in den Rest der Schweiz transportiert wurde.

Seit der Inbetriebnahme des Druckstollens zum Kraftwerk Klosters im Jahre 1922 wird der See für die Gewinnung von Elektrizität genutzt. Um einen gleichmässigen Betrieb zu sichern, wird in abflussschwachen Wintermonaten ein Teil des Flüelabachs unterirdisch in den See abgeleitet. Dennoch fliesst für die Stromerzeugung mehr Wasser nach Klosters ab, als die umliegenden Bäche einspeisen, so dass in der kalten Jahreszeit das Seebecken weitgehend trocken fällt und nicht mehr anderweitig genutzt werden kann.



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