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Snowfarming

Gut zu wissen

In den letzten Jahren ist vermehrt deutlich geworden, wie wertvoll die Ressource Schnee ist. Schneearme Winter treffen die Tourismusgebiete in den Alpentälern hart und zeigen auf, wie abhängig auch höher gelegene Skiorte vom kostbaren Weiss sind. Seit einigen Jahren setzen Wintersportorte vermehrt auf Snowfarming, um Schnee über den Sommer zu lagern. Dazu werden gegen Ende Winter an geeigneten Standorten im Freien mehrere Meter mächtige Haufen aus technischem Schnee produziert und mit einer Isolierschicht, z.B. Sägemehl oder Hackschnitzel, bedeckt. Diese isolierende Schicht schützt den darunterliegenden Schnee vor dem Schmelzen. Der so konservierte Schnee dient als Basis für die Präparation von Langlaufloipen, Skipisten oder Sprungschanzen am Anfang des Folgewinters. Snowfarming ermöglicht weitgehend einen wetterunabhängigen frühen Start in die Wintersaison oder Schneegarantie am Tag X für eine Sportveranstaltung.

Bereits 2008 wurden in einem gemeinsamen Projekt des SLF, der Gemeinde und des Tourismusverbands Davos die ersten Feldversuche durchgeführt, um zu prüfen, ob Snowfarming in tieferen Lagen überhaupt möglich ist und welche Abdeckmethoden sich am besten eignen. Es zeigte sich sehr deutlich, dass die dicke Sägemehlschicht dem Abschmelzen wesentlich besser entgegenwirkt als die vergleichsweise dünnen Geotextilien. Nur gerade ein Viertel des Schnees schmolz unter der Sägemehlabdeckung. Aus dem verbliebenen Schneehaufen konnte damals im Herbst eine 500 Meter lange Langlaufloipe gebaut werden. Der Erfolg von 2008 veranlasste die Gemeinde Davos, Snowfarming bis heute weiterzuführen und auszubauen. Inzwischen reicht der übersommerte Schnee Ende Oktober jeweils für eine gut vier Kilometer lange Loipe.

Informationsquelle: slf.ch


Foto: Destination Davos Klosters/Marcel Giger


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